„Deutsch für den Beruf. Eine Einführung“ ist der Titel eines 2022 von Prof. Dr. Constanze Niederhaus vorgelegten Bandes zu diesem Arbeitsfeld im Kontext Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Es soll einen breiten Überblick des Arbeitsfeldes bieten sowie eine Zusammenschau von Konzepten und Studien liefern. Genauso breitgefächert ist die Zielgruppe dieses Bandes: es werden gleichermaßen Studierende, Lehrer*innen und Fortbildende wie auch Kursleitende, Kursplanende und nicht zuletzt auch Forschende angesprochen. Aus unserer Sicht wird mit diesem Band der zunehmenden Bedeutung des Deutschlernens in beruflichen Kontexten insofern Rechnung getragen als die Autorin sowohl einen umfassenden Überblick über vorliegende Ansätze und Forschungsergebnisse liefert als auch Forschungsdesiderate und Herausforderungen der Praxis in einen Zusammenhang stellt, der von der Bedarfsermittlung über die didaktische Umsetzung bis zur Lernerfolgsmessung reicht.
In 2022 hat die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch in Kooperation mit Kolleg*innen aus den Landesnetzwerken die Pilotierung zur Ermittlung sprachlich-kommunikativer Bedarfe (KBE) in Unternehmen fortgesetzt. In der Fachstelle und in neun IQ Landesnetzwerken wurden von Juli 2021 bis Oktober 2022 über 100 Bedarfsermittlungen in Unternehmen durchgeführt. Das weite Spektrum der festgestellten Bedarfe sowie die große Resonanz der beteiligten Betriebe zeigt: kompetente Beratung, wie die sprachliche Integration am Arbeitsplatz unterstützt werden kann, findet Anklang und trifft die Bedarfe.
Kommunikationsschwierigkeiten erschweren und belasten den Berufsalltag. Wenn aber Menschen mit einer anderen Erstsprache als Deutsch eine Ausbildung oder Beschäftigung in Deutschland beginnen, begegnen den Beteiligten oft vermehrt Herausforderungen in der Kommunikation. Um hier zu unterstützen, wurden von Juli bis Dezember 2021 bundesweit bisher in 47 Unternehmen verschiedener Branchen kommunikative Bedarfsermittlungen (KBE) durchgeführt. Die Ergebnisse aus acht Landesnetzwerken legen schon jetzt den Schluss nahe, dass in den für die Mehrheit der bisher befragten Betriebe über die Berufssprachkurse hinaus Instrumente zur Verfügung gestellt werden müssten, mit denen passgenauer und flexibler auf die ermittelten sehr differenzierten Weiterbildungsbedarfe der Fachkräfte reagiert werden kann wie z.B. mit Sprachcoaching, Unterricht in Kleinstgruppen und betriebliches Sprachmentoring.
Im Rahmen des IQ Auftrags, zugewanderte Existenzgründungsinteressierte bei der Bewältigung der vielfältigen kommunikativen Herausforderungen auf dem Weg zur Selbstständigkeit zu unterstützen und zu stärken, begegnen uns immer wieder beeindruckende Gründer*innen voller Ideen und Power. Nada Al Assali ist eine von ihnen. Im November 2021 gewann sie beim Pitch von „Perspektive Neustart – The Human Safety Net“ mit ihrer Idee sowohl den Publikumspreis als auch den Jurorenpreis der CosmosDirekt Versicherung. Hier erzählt sie ihre Geschichte und wie sie das Deutsch Lernen erlebt hat.
Auch nach dem erfolgreichen Abschluss von allgemeinsprachlichen Sprachkursen und dem Einstieg in eine Ausbildung zeigt sich, dass Auszubildende mit Zweitsprache Deutsch häufig weitere Unterstützung brauchen, um dem Berufsschulunterricht zu folgen und die theoretischen Prüfungen zu bestehen. In Zusammenarbeit mit der Beruflichen Schule Bautechnik hat die Interkulturelle Bildung Hamburg e.V. (IBH) im Sommer 2021 zwei Berufssprachkurse Spezialmodul Gewerbe/Technik in Hamburg abgeschlossen. Wie wichtig bei begleitenden Sprachkursangeboten für Auszubildende die Kooperation zwischen Sprachkursanbietern und Berufsschulen ist, um fachliches Lernen ziel- und bedarfsgerecht zu unterstützen, darüber haben wir mit den Projektentwickler*innen Nora Budde und Daniela Pägelow vom IBH in Hamburg gesprochen.
Im Netzwerk FLUCHTort Hamburg 5.0 werden Teilprojekte umgesetzt, die sich an junge und erwachsene Flüchtlinge mit einem ungesicherten Aufenthalt richten. Es sind Angebote, die dazu beitragen sollen, Flüchtlinge und Asylsuchende zu aktivieren und stufenweise in Arbeit und/oder Ausbildung zu integrieren. Worauf es bei der Begleitung und Beratung Geflüchteter ankommt, um Brücken in dauerhafte Lebens- und Berufsperspektiven zu ermöglichen, besonders auch mit dem Blick auf die aktuelle Situation, haben für uns das Team der Netzwerkkoordination bei der passage gGmbH, Franziska Voges und Ines Fögen, auf den Punkt gebracht.
Hier geht´s zum Interview.
Zum 01.12.2020 hat die passage gGmbH unter Beteiligung der Volkshochschule Braunschweig, dem Klinikum Braunschweig, dem Paritätischen Bildungswerk Bremen, der Szenariendidaktikerin Anne Sass sowie der Technischen Universität Berlin den Auftrag übernommen, ein solches Prüfungsformat für die Pflege zu entwickeln und zu erproben. Auftraggeber ist das Norddeutsche Zentrum zur Weiterentwicklung in der Pflege in Kiel, das stellvertretend für die Gesundheitsministerien Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg die fachliche Aufsicht über dieses Vorhaben innehat. Ab Sommer 2021 soll diese Prüfung in den oben genannten fünf Bundesländern zum Einsatz kommen.
Seit Januar 2020 gibt es eine neue generalistische Pflegefachausbildung, die Auszubildende zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen befähigt. Sie birgt mehr Praxisbezug und wird mit einem Ausbildungsgehalt vergütet. Wir haben Brigitte Hirsch, stellvertretende Schulleiterin einer Hamburger Berufsschule, nach den Auswirkungen und Veränderungen durch die Einführung der neuen Pflegefachausbildung insbesondere aus der Perspektive von Azubis mit anderen Erstsprachen als Deutsch gefragt. An ihrer Schule werden zugewanderte Schüler*innen in vielfacher Weise fachlich und sprachlich gefördert.
Hier geht´s zum Interview.
… dieses Motto galt für vieles und viele in den in den letzten drei Monaten, auch im Themenfeld Berufsbezogenes Deutsch. Gleich zu Beginn der COVID 19-Zeit begab sich z.B. die Jahrestagung 2020 des Fachverbands Deutsch als Fremd- und Zweitsprache unter dem oben genannten Titel für die Auftaktveranstaltung mit insgesamt drei online-Zeitslots von zwei bis vier Stunden ins Rennen: Innerhalb weniger Wochen war es dem FaDaF in Kooperation mit der Universität Marburg gelungen, aus der geplanten dreitägigen Präsenz-Veranstaltung einen virtuellen Fachaustausch zu kreieren, der insgesamt 620 Teilnehmenden eine Vielfalt an Fachreferaten, Statements und Praxisbeispielen bot.
… dann ist es gut, wenn Beratende, Planende und DaZ-Lehrkräfte darauf vorbereitet sind, Betriebe zu unterstützen und zu beraten, wie Beschäftigte ihre Deutschkenntnisse am Arbeitsplatz erweitern können. Mit der Publikationsreihe „Deutsch am Arbeitsplatz. Bausteine zur sprachlichen Integration Zugewanderter in Betrieben“ stellt die IQ Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch miteinander kombinierbare Konzepte vor, die den Ausbau arbeitsplatzbezogener Deutschkenntnisse von Zweitsprachlernenden zielgerichtet fördert.
Fachtexte verstehen, den Erklärungen der Fachlehrkraft folgen, Nachfragen, Aufgaben bearbeiten oder Lernergebnisse präsentieren - Wie kann ich als Fachlehrkraft meine DaZ-Lernenden unterstützen, diesen sprachlichen Herausforderungen einer beruflichen Qualifizierung gerecht zu werden? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Fortbildungsreihe „Sprachsensibler Fachunterricht in beruflicher Qualifizierung“.
Das Konzept „Integriertes Fach- und Sprachlernen“ ist breit angelegt. Seine Umsetzung ist abhängig vom Berufsfeld, der Qualifizierungsform, dem Lernort und anderen Aspekten. Umso wichtiger sind Beispiele, die zeigen, wie es in der Praxis funktioniert, z.B. in Form von Videomaterial mit authentischen Unterrichtssituationen. Der Film „Das Schreiben in der beruflichen Qualifizierung zur Sozialassistentin/zum Sozialassistenten prozessorientiert fördern“ zeigt beispielhaften Unterricht und Interviews mit den Beteiligten.
Lernende und Lehrende aufgepasst! Kennen Sie schon die drei Komponenten unseres kostenlosen Angebots? App, Webversion und Zusatzmaterialien stehen auch im neuen Jahr für Sie bereit und begleiten Sie mit authentischen Szenarien aus dem Pflegealltag im Sprachkurs oder im Selbstlernstudium. Hier erfahren Sie mehr zu den einzelnen Komponenten.
Das ist das Leitmotiv der Aktivitäten in dieser IQ Förderrunde. Damit dies auch in der erprobten IQ Qualität geschieht, wurden im Förderprogramm in den ESF-Handlungsschwerpunkten Beratung und Qualifizierung Mindestanforderungen diskutiert, nach denen die operative Umsetzung der IQ Angebote in diesen Aufgabenfeldern erfolgen soll. Diese Mindestanforderungen sollen perspektivisch dazu dienen, eine einheitliche Qualität in der Beratung und Qualifizierung im Förderprogramm zu gewährleisten und Koordinationen sowie Teilprojektträgern in IQ einen Maßstab und eine Orientierungshilfe zu geben. Ziel ist die Übernahme dieser Ansätze in die regulären Strukturen von Arbeitsverwaltung, Qualifizierungsträgern und Beratungsstellen unter Berücksichtigung der migrationsspezifischen Bedarfe der Teilnehmenden und Ratsuchenden.
In diesem Juni fand in Ottawa die International Metropolis Conference statt. Die kanadische Hauptstadt konnte mehr als 1.000 Delegierte aus vielen unterschiedlichen Ländern zum Thema „the promise of migration“ willkommen heißen und hielt neben spannenden Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops abwechslungsreiche Einblicke in die kanadische Gastfreundschaft bereit. Die IQ Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch hat den Workshop Integration to go - the use of digital technology in the integration process moderiert und im deutsch-kanadischen Tandem durchgeführt. Anhand von vier Projekten wurde das Spektrum an Möglichkeiten beim Einsatz digitaler Tools entlang des Integrationsprozesses in Kanada und Deutschland aufgezeigt.
Mehr
"PEG-Magensonde, Bilirubinwert, Aspirationsgefahr und Dokumentation? Wie viel Fachkenntnisse für Gesundheitsfachberufe braucht man, um in Berufssprachkursen für Gesundheitsfachberufe DaZ zu unterrichten?“ Besonders die Frage nach dem Umgang mit der Verknüpfung von sprachlich-kommunikativen und fachlichen Inhalten berufsspezifischer Kurse stellt DaZ-Lehrkräfte vor Herausforderungen bei der Planung und Durchführung des Unterrichts. Lösungsansätze, Methoden, Tipps und Tricks vermittelt die Qualifizierung "Berufssprachkurs DaZ Gesundheitsfachberufe (DeuFöV)". Hier können sich DaZ-Lehrkräfte, die bereits Erfahrungen im DaZ-Unterricht mit Berufsbezug auf Niveaustufen über B1 gesammelt haben, für das Unterrichten in Berufssprachkursen für zugewanderte Gesundheitsfachkräfte (Pflege, Physiotherapie, Entbindungspflege/Hebammen) fit machen.
Sprachlich-kommunikative Anforderungen am Arbeitsplatz oder in beruflicher Qualifizierung bleiben für viele DaZ Lernende auch nach dem erfolgreichen Abschluss eines Deutschkurses eine große Herausforderung. Die 18 Lehrkräfte und Projektverantwortlichen, die sich am 16. und 17. August zum ersten Modul der fünfmoduligen Fortbildungsreihe treffen, sind entschlossen, sich neue Kompetenzen zu erarbeiten, mit deren Hilfe sie das Deutschlernen von Migrantinnen und Migranten als „Sprachcoaches“ individuell begleiten können. Ziel ist, die Lücke zwischen den herkömmlichen Kursformaten, die in der Regel einem festgeschriebenen Curriculum folgen, und den spezifischen Bedarfen des Arbeitsplatzes mit seinen jeweiligen kommunikativen Anforderungen zu schließen. Anderthalb Tage haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich mit dem Thema Lernberatung auseinanderzusetzen, um sich schließlich auf den Paradigmenwechsel vom Unterrichten zum Coachen einzulassen.
Mehr
Betriebe fragen nach Deutschkursen sowohl für frisch angeworbene internationale Arbeitskräfte als auch für bestehendes Personal mit Deutsch als Zweitsprache. Arbeitsplatzbezogene Kurse bieten Beschäftigten - auch den weniger Qualifizierten - durch die Nähe zur Praxis eine reale Chance, ihre sprachlich-kommunikativen Kompetenzen zu verbessern: Gelernt werden kann, was konkret im Arbeitsalltag gebraucht wird; das Gelernte kann direkt geübt und in der Praxis eingesetzt werden. Am 26.10. startet eine Qualifizierung für DaZ-Lehrende, die sich das didaktisch-methodische Handwerkszeug für den Lernort Betrieb aneignen möchten.
Mehr
Integriertes Fach- und Sprachlernen ist ein Begriff, der sich rumgesprochen hat. Es gibt kaum noch eine berufliche Qualifizierungsform für Lernende mit Deutsch als Zweitsprache, in der nicht auch das sprachliche Lernen als Ziel erkannt wird. Aber wie konkret wird das gemacht – wie wird sprachliches Lernen in fachliches Lernen integriert?
Der Qualitätsrahmen IFSL soll hierfür Orientierung bieten und Praxishilfe sein. Er umfasst die drei Qualitätsbereiche Rahmenbedingungen, Lernformate sowie Strategien & Aktivitäten und richtet sich sowohl an Personen, die z.B. im Rahmen der Regelförderung für die Rahmenbedingungen von beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen zuständig sind als auch an Personen auf institutioneller (Geschäfts- und Projektleitende) und operativer Ebene (Lehrkräfte).
Mehr
Die Fachstelle wird unter dem Stichwort „Transfer in die Regelstrukturen“ verstärkt daran arbeiten, die regelhaften bundesweiten Strukturen mit den sehr guten IQ-Praxiserfahrungen im Handlungsfeld Berufsbezogenes Deutsch der letzten Jahre zu verknüpfen. So bündelt der gerade erschienene Qualitätsrahmen zum Integrierten Fach- und Sprachlernen Expertise und Erfahrungen zur Verzahnung von fachlichem und sprachlichem Lernen in beruflicher Qualifizierung aus der letzten Förderrunde. Gleichzeitig beschäftigt uns die Frage, wie im Zusammenhang mit dem anstehenden Fachkräfteeinwanderungsgesetz den Sprachlernbedarfen der Zuwandernden begegnet werden kann: Erprobte Instrumente wie das Betriebliche Sprachmentoring sowie Sprachcoaching bieten sich an.
Die letzten Jahre waren gekennzeichnet von hohen Zuwanderungszahlen und damit verbundenen steilen Anforderungen u.a. an die Institutionen der Aus- und Weiterbildung. Über den Auftrag des Förderprogramms IQ hinaus, Beratungs- und Qualifizierungsangebote im Kontext der Anerkennung im Ausland erworbener Berufsabschlüsse in punkto "berufsbezogenes Deutsch" fachlich zu begleiten, haben wir uns in der Fachstelle und in den Landesnetzwerken in den vergangenen vier Jahren den hohen Bedarfen der Beruflichen Schulen, Beratungstellen, Weiterbildungsträger und Betrieben nach fachlichem Support der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren gewidmet, die in der Sprachbildung, Berufsvorbereitung, Aus- und Weiterbildung sowie betrieblichen Integration neu zugewanderter Menschen beschäftigt sind.
In der Zeit von 2015 – 2018 ist die Nachfrage nach betrieblichen Deutschlernangeboten gestiegen: Viele Geflüchtete, die in dieser Zeit nach Deutschland gekommen sind, haben eine Ausbildung angefangen oder eine Arbeitsstelle gefunden – manche Menschen haben einen Anerkennungsprozess durchlaufen und arbeiten in ihrem Beruf, andere wurden angelernt und möchten erst einmal Geld verdienen, um sich eine unabhängige Existenz aufzubauen. Diese neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen auch nach einem erfolgreich abgeschlossenen Deutschkurs Angebote, um ihre berufsbezogenen Deutschkenntnisse für die Anforderungen im jeweiligen Unternehmen weiter zu verbessern und auszubauen.
Mehr
Das Language for work Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Aufmerksamkeit auf die Relevanz von berufs- und arbeitsplatzbezogenem Sprachlernen für erwachsene Zugewanderte und Angehöriger ethnischer Minderheiten auf nationaler und europäischer Ebene zu erhöhen. Die ehrenamtlichen Mitglieder dieser Non-Profit Vereinigung, welche vom Europäischen Zentrum für modernen Sprachen (ecml) in Graz und somit vom Europarat unterstützt wird, befördern alle Arbeit in diesem Feld durch Austausch von Expertise und Ressourcen, Netzwerkarbeit sowie durch unfassende Professionalisierung. Sie kooperieren bei der Entwicklung sowohl von theoretischen und konzeptionellen Modellen als auch Modellen guter Praxis und Qualitätsrahmen.
Lesen Sie hier den Bericht ihres internationalen Workshoptreffens vom Oktober 2018.
Die Bertelsmann-Stiftung hat gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit „MYSKILLS“ entwickelt, einen Kompetenztest für bislang acht (geplant sind 30) Berufe. Der Test soll Menschen ohne formalen Berufsabschluss dabei unterstützen, ihre praktischen Erfahrungen und Kompetenzen auf dem Weg in den Job oder in die Qualifizierung besser zu nutzen. Menschen mit informellen Qualifikationen, zum Beispiel Geflüchtete, können anhand des Tests dokumentieren, wie viel Erfahrung sie in den zentralen Tätigkeiten eines Berufs bereits gesammelt haben. Begleitend zum Test gibt es Vokabellisten in sechs Sprachen, die als Lehr- und Lernmaterial heruntergeladen werden können.
Die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch hat dazu exemplarische Übungen zu den Berufsfeldern Einzelhandel, KFZ-Mechatronik und Pflege erstellt, um zu zeigen, wie die mehrsprachigen Wortlisten im Unterricht eingesetzt werden können.
Mehr
Mit der Sommerakademie bieten wir ein neues Format zur Weiterbildung von Kursleitenden, die in Berufssprachkursen auf B2/C1 Niveau unterrichten.
Mehr
Nach 1,5 Jahren intensiver Arbeit im Projekt „Weiterbildung IFSL “ liegen nun vier neue Fortbildungsformate vor, die bundesweit in den Landesnetzwerken angeboten werden können. Die Fortbildungen richten sich an Fachlehrende, die Teilnehmende auf eine Anerkennung oder einen Abschluss in den Berufsfeldern Pflegefachkräfte, Erzieherinnen/Erzieher, Ingenieurinnen/Ingenieure sowie Ärztinnen/Ärzte vorbereiten.
Mehr
Auch in diesem Jahr findet die Fortbildungsreihe zur sprachsensiblen Gestaltung beruflicher Qualifizierung wieder in Hamburg statt. Dafür haben wir diesem Format eine erfahrungsbasierte, bedarfsorientierte Überarbeitung angedeihen lassen.
Mehr
Iris Beckmann-Schulz, Leiterin der IQ Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch, fasst die Entwicklung und zukünftigen Aufgaben des Handlungsfeldes der berufsbezogenen Sprachbildung zusammen:
Die Veränderungen in den Arbeitsstrukturen in den letzten 20 Jahren in nahezu allen Branchen haben die Anforderungen an die Sprachkompetenzen in der Zweitsprache Deutsch sowohl in der Aus- und Weiterbildung als auch auf dem Arbeitsmarkt erhöht. Berufliche Qualifizierung zielt heute nicht mehr nur auf die Verbesserung und Anpassung an fachliche Entwicklungen, sondern in einem hohen Maß auch auf einen Ausbau der kommunikativen Kompetenz am Arbeitsplatz. Gleichzeitig verbreitet sich gegenwärtig in der beruflichen Weiterbildung mehr und mehr die Erkenntnis, dass fachbezogene Qualifizierung in der Zweitsprache Deutsch sprachliche und fachliche Lernprozesse per se miteinander verschränkt und die methodische Umsetzung daher integriert stattfinden muss.
Mehr
Kennen Sie Unternehmen, in denen Zugewanderte arbeiten, die erst seit Kurzem in Deutschland leben und mit sprachlichen Barrieren zu kämpfen haben? Gibt es dort auch Menschen, die guten Willens sind die „neuen“ Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen? …aber manchmal nicht so richtig wissen, wie …oder wie sie es professioneller machen könnten?
Für diese Personen haben die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch, die VHS Braunschweig und die AWO Bielefeld ein Fortbildungsangebot entwickelt. Betriebliches Sprachmentoring heißt: Den zugewanderten Kolleginnen und Kollegen sowohl bei sprachlichen Herausforderungen zur Seite zu stehen als auch im eigenen Unternehmen Maßnahmen anzustoßen, die das „Deutsch lernen“ am Arbeitsplatz erleichtern.
Die Fachstelle hat im September 2017 mit einer neuen Qualifizierung für Kursleitende gestartet. Die Fortbildungsreihe richtet sich an Kursleitende, die in Berufssprachkursen nach der DeuFöV auf B2/C1 Niveau unterrichten.
Mehr
Die Umsetzung der „Verordnung zur berufsbezogenen Deutschsprachförderung“ („DeuFöv“ – das Programm firmiert zukünftig unter dem Namen „Berufssprachkurse“) ist seit diesem Sommer ein zentrales Thema in der Arbeit der Fachstelle: Bis Dezember entwickeln wir das Spezialmodul zur Sprachqualifizierung im Kontext der Anerkennung akademischer Heilberufe. Das Konzept für die Pflegeberufe wird im Sommer 2017 folgen.
Bei der Erstellung der Module zeigt sich uns einmal mehr, wie wertvoll hier die Einbindung der Praxiserfahrung und Expertise der IQ-Teilprojekte zur Sprachqualifizierung in einzelnen Berufsfeldern ist.
Die neue „Qualifizierung für Kursleitende in Berufsbezogenem DaZ-Unterricht – Grundlagen Methodik und Didaktik.“ startet am 20.Januar und richtet sich im Gegensatz zur bewährten "Kursleiter/innenqualifizierung Berufsbezogener DaZ-Unterricht", deren Zielgruppe erfahrene Kursleitende aus dem allgemeinsprachlichen DaZ-Unterricht sind, an neue und quereinsteigende Lehrende, denen grundlegende methodische und didaktische Kompetenzen für den Berufsbezogenen DaZ-Unterricht vermittelt werden sollen.
In der Entwicklung von virtuellen Szenarien greifen tragende Arbeitslinien der Fachstelle auf digitalem Terrain ineinander: Integriertes Fach- und Sprachlernen wird nach der Szenario-Methode auf die digitale Dimension übertragen, damit die Lernenden in unabhängigen Lernräumen und -zeiten ihre Handlungskompetenz erweitern können.
Die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch führte vom November 2015 bis Januar 2016 eine Befragung von Kursteilnehmenden durch, die allgemeinsprachliche Kurse der Niveaustufen B2, C1 und C2 besuchten. In ihrer Darstellung der weiteren Auswertung konzentriert sich Dr. Olga Haber auf die Aspekte Verwendung der deutschen Sprache im Leben und im Deutschunterricht, die Motivation der Teilnehmenden sowie Schlussfolgerungen für die Unterrichtsgestaltung.
Im letzten Newsletter haben wir den Start einer Fortbildungsreihe angekündigt, die sich an eine Zielgruppe ohne Vorerfahrungen zum Thema DaZ richtet. Fachlehrende in der beruflichen Weiterbildung bzw. Qualifizierung sollen im Verlauf von 3 Modulen befähigt werden, sprachliche Herausforderungen des eigenen Faches zu erkennen, als sprachliche Lernziele in den Fachunterricht einzuplanen und methodisch umzusetzen. Ziel ist dabei immer, den Lernenden mit Deutsch als Zweitsprache das Verstehen von Fachwissen zu erleichtern und deren sprachliche Handlungsfähigkeit im Beruf zu fördern. Die Fortbildungsreihe wurde zweimal in diesem Jahr in Hamburg durchgeführt. Dabei haben wir wertvolle Erfahrungen für eine adressatenorientierte Weiterentwicklung gesammelt.
Im letzten Newsletter berichteten wir über die Ergebnisse der Bedarfserhebung im Projekt „IFSL in beruflicher Qualifizierung“, die durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Universität Paderborn ermittelt wurden. Die Ergebnisse zu den Weiterbildungsbedarfen von Fachlehrenden und Bildungspersonal in (Anpassungs-)Qualifizierungen der Berufsfelder Ingenieurswissenschaften, Erzieherinnen und Erzieher, Pflegefachkräfte sowie Ärztinnen und Ärzte sind nun im letzten halben Jahr in die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten für eben diese Zielgruppe eingeflossen. Das Vorhaben befindet sich derzeit in Arbeitspaket III, in dessen Verlauf folgende Formate erprobt werden.
Bei insgesamt 28 Workshops und sechs Roundtables konnten die Kongressteilnehmenden tiefer in konkrete Themen der Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten eindringen – vom Spracherwerb am Arbeitsplatz bis zur Anerkennung von Berufsqualifikationen aus dem Herkunftsland. Die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch beteilligte sich rege und fächerte in 4 Workshops und einem Roundtable unterschiedliche Facetten zum Thema Sprache auf.
Das ab 1. Juli 2016 bundesfinanzierte berufsbezogene Gesamtprogramm Sprache versteht sich als „Lernendes Instrument": Die Umsetzung wird u.a. von einem Fachgremium begleitet, dem neben dem BMAS und dem BAMF auch Mitglieder des Dialoggremiums Berufsbezogenes Deutsch angehören.
Die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch entwickelt eine Fortbildungsreihe für betriebliche Sprachmentoren. Sie ist gedacht für alle diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Unternehmen, die ihre zugewanderten Kolleginnen und Kollegen beim Erwerb der deutschen Sprache am Arbeitsplatz unterstützen wollen. Als Mentoren stehen sie den Neuen im betrieblichen Alltag zur Seite, wünschten sich aber oft, dass sie die deutsche Sprache besser erklären oder Tipps geben könnten. In der Fortbildungsreihe sollen sie das notwendige Rüstzeug dazu erhalten.
Mit 18 Teilnehmenden ist die modulare Fortbildung Sprachsensibler Fachunterricht am 22. April 2016 gestartet. In drei Modulen à 1,5 Tagen gewinnen Teilnehmende einen Einblick in eine interdisziplinäre Lernprozessgestaltung, die fachliches und sprachliches Wissen miteinander verzahnt. Der Ansatz des sprachsensiblen Fachunterrichts ist hierbei verankert.
Vor dem Hintergrund des eklatanten DaZ-Lehrkräftemangels stellt neben den regulären Aufgaben der Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch in diesem Jahr der Ausbau der Fortbildungsangebote für DaZ-Lehrkräfte eine wichtige Arbeitslinie dar. Um mittelfristig auch Betriebe in der sprachlichen Integration von Neu-Zugewanderten zu unterstützen und Förderstrukturen nachhaltig in den Unternehmen zu verankern, erarbeitet die Fachstelle darüber hinaus Schulungsformate zum betrieblichen Mentoring. Nicht zuletzt bekommt im Zuge der aktuellen Entwicklungen auch das Thema „Digitales Lernen“ in unserem Themenfeld eine besondere Bedeutung.
Arbeiten Sie als Fachlehrkraft, Ausbilder/in oder Lernbegleiter/in in der beruflichen Qualifizierung mit multilingualen Lerngruppen? Wollen Sie Ihren Lernenden das fachliche Lernen erleichtern, indem Sie berufsrelevante sprachliche und kommunikative Lernziele in Ihre Qualifizierung einbinden? Ein sprachsensibler Fachunterricht wird durch Fachlehrkräfte durchgeführt, indem diese fachliches und sprachliches Lernen methodisch miteinander verzahnen. So kann sowohl das Verstehen von Fachwissen als auch die sprachliche Handlungsfähigkeit im Fach gefördert werden. Die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch bietet im ersten Halbjahr 2016 zu diesem Thema in Hamburg eine Fortbildungsreihe an.
Im Rahmen der modularen Fortbildungsangebote hat im Januar der 2. Durchgang „Sprachcoaching DaZ für Arbeit und Beruf“ mit 18 Teilnehmenden gestartet. Bis Ende Mai finden 5 Module statt, in denen das Konzept des Sprachcoaching in Theorie und Praxis ergründet wird. Bei den thematischen Fortbildungsangeboten fokussieren wir im 1. Halbjahr 2016 auf das Thema „DaZ-Unterricht mit Geflüchteten“.
In dem Hamburger Pilotprojekt Ausbildungsvorbereitung für Migranten (AvM Dual) werden die Jugendlichen und die Betriebe von sog. „Betrieblichen Integrationsbegleitern“ (BIBs) betreut, die oft vor folgender Herausforderung stehen: Die Jugendlichen sind erst seit Kurzem in Deutschland, sprechen wenig Deutsch, sind durch Flucht und ihre Lebenssituation extrem belastet und zeigen oft kaum Initiative, die deutsche Sprache aktiv zu erlernen. Wie gestaltet man unter diesen Voraussetzungen Sprachunterricht im Betrieb? Wie stellt man eine Verbindung zwischen dem Deutschlernen und der Ausübung einer Praktikantentätigkeit her? In Workshops, Hospitationen und Einzelberatungen hat das Team der Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch methodisch-didaktisches Know-How vermittelt.
Von November 2015 bis Januar 2016 hat die IQ Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch eine Befragung von Kursteilnehmenden durchgeführt, die allgemeinsprachliche Kurse der Niveaustufen B2 bis C2 besuchten. Diese Befragung verfolgte das Ziel, Sprachbedarfe der Teilnehmenden zu ermitteln, die Zielgruppe zu beschreiben und das Anforderungsprofil zu erstellen. Die Ergebnisse der Befragung werden für die Entwicklung eines „Curriculums B2-C2 für allgemeinsprachliche Deutschkurse“ verwendet. Mit dem folgenden Beitrag wollen wir unseren Lesern einen Einblick in die ersten Ergebnisse der Auswertung verschaffen.
Im Zeitraum von 07/2015 bis 12/2017 entwickeln und erproben die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Universität Paderborn im Auftrag der Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch Weiterbildungsangebote für Lehrpersonal in unterschiedlichen Berufsfeldern. Ziel beider Projekte ist es, Lehrkräfte in beruflicher Qualifizierung hinsichtlich der Möglichkeiten einer verzahnten fachlichen und sprachlichen Förderung ihrer Teilnehmenden zu professionalisieren. Um passgenaue und bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln, zielte ein erstes Arbeitspaket auf die systematische Erhebung von Weiterbildungsbedarfen.
Vor dem Hintergrund der starken Zuwanderung von Menschen aus Krisenregionen
erreichen uns als Fachstelle zur Zeit viele Anfragen von Weiterbildungsinstitutionen sowie Unternehmensverbänden, die sich zu Fragen der betrieblichen Integration von Flüchtlingen sowie zu deren möglichen Sprachunterstützungsangeboten beraten lassen möchten.
Die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch hat zum zweiten Mal ein umfassendes Projektvorhaben im Rahmen der Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen (VOL) ausgeschrieben und vergeben. Das Vorhaben schließt an die wissenschaftliche Grundlagenarbeit an, die im Projektvorhaben „Sprachsensibilisierung in der beruflichen Qualifizierung (SpraSiBeQ)“ von 2013 bis 2014 geleistet wurde. Auf der Grundlage einer systematischen Bedarfserhebung wurde das Rahmencurriculum einer Weiterbildungsreihe für Fachlehrkräfte erstellt. Daraus wurden exemplarisch drei Schulungsmodule entwickelt, erprobt und evaluiert.
Wie kann DaZ-Didaktik und -Methodik in das Virtuelle Klassenzimmer transferiert und das spezifische Potential des Mediums ausgeschöpft werden? Wie kann der Grad an Interaktion hergestellt werden, wie er den modernen Präsenzunterricht charakterisiert? Wie können auch in der virtuellen Dimension, Beziehungen und soziales Miteinander geschaffen und gestaltet werden? Diese und ähnliche Fragen werden in den Fortbildungsmodulen aufgegriffen, die die Fachstelle für DaZ-Lehrkräfte seit Juni 2015 in zwei unterschiedlichen Zusammenhängen erprobt.
Im September hat die Fortbildungsreihe „Sprachcoaching DaZ für Arbeit und Beruf" in Hamburg begonnen. Die 5 Module umfassende Fortbildung setzt sich mit folgenden Fragen auseinander: Was ist Sprachcoaching? Was sind die Unterschiede zwischen einer DaZ-Lehrkraft und einem Sprachcoach? Wie können Sprachcoachs Lernende/Klienten begleiten und sie darin unterstützen, vorhandene Ressourcen zu nutzen? Wie können Lernende/Klienten auch nach dem Sprachcoaching ihre zweitsprachlichen Kompetenzen eigenständig verbessern? Welche Methoden- und Werkzeuge gibt es für das Sprachcoaching?
Die Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch hatte im dreijährigen Projekt "Grund:Bildung und Wirtschaft" den Auftrag übernommen, Sprachbedarfsermittlungen in Betrieben in den Branchen Gebäudereinigung, Garten- und Landschaftsbau und Hotel/Gastronomie durchzuführen sowie bei der Kursentwicklung und -auswertung zu beraten. Am 8. September 2015 fand nun in Hamburg die Abschlusstagung der Projekte "Arbeitorientierte Grundbildung (A&O)" und "Offensive zur Implementierung und Verstetigung arbeitsplatznaher Grundbildung in Hamburger Unternehmen (Grund:Bildung und Wirtschaft)" statt.
Mehr
Vom 30. September bis zum 3. Oktober 2015 fand an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg der 26. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung (DGFF) statt. In zwölf Sektionen und in den neu geschaffenen Formaten wie „Streitgespräch“ oder „Freie Veranstaltungsformate“ wurden die Themen „Sprachen lernen“, „Geschichte des Lernens“ und „Lehr- und Lernerfolg“ ausgiebig vorgestellt und diskutiert.